Die Chronik des Vereins
Am 18. Oktober 1942 wurde der Ortsverein Schorndorf im Landesbund der Siedler- und Kleingärtner gegründet.
Am 26. Mai 1943 wurde der Verein erstmals in das Vereinsregister beim Amtsgericht Schorndorf eingetragen.
Seine Mitgliederzahl hatte einen steilen Anstieg und erreichte in den ersten Jahren bis 1949 seinen Höchststand. Rund 1.100 Mitglieder gehörten damals dem Verein an.
Anfang 1946 lag die größte Aufgabe des Vereins in der Beschaffung von Gemüseland. Zu dieser Zeit wurden von den Kleingärtnern im Aichenbach, Steinmäurich, im Hof und an der Rems insgesamt fast 1.400
Parzellen bearbeitet. Als dann die „Markenzeit“ und die Währungsreform [zur DM] vorbei war und die Ernährungslage sich besserte, flaute schließlich auch das Interesse an einem „Stückle“ ab. Doch
ein Stamm von 150-170 Mitgliedern blieb dem Verein erhalten.
Unter dem Vorsitzenden Heinrich Handloser wurde im Jahre 1952 die 1,7 Hektar große Dauer-Kleingartenanlage an der Gmünder Straße erstellt. Sie umfasste ca. 37 Gärten zu je 4 Ar. Jedoch schon 1955
wurde die Anlage auf 72 Gärten erweitert. Der damalige 2. Vorsitzende, Stadtgärtner Ernst Ristau übernahm die Planung und Anleitung; es sollte eine Musteranlage geschaffen werden. 1960 wurde das
Vereinsheim und ein kleiner Spielplatz erstellt.
Am 12. Februar 1967 wurde in der Hauptversammlung zum ersten Mal eine Frauengruppe gegründet. Sie arbeitet aktiv an den Sommerfesten mit und organisiert die alljährlich stattfindende Nikolausfeier
für die Kinder. Eine weitere Aufgabe ist die Betreuung der schon zur Tradition gewordenen Altennachmittage. Die Frauengruppe hat sich in den vielen Jahren bestens bewährt und ist aus dem Verein nicht
mehr wegzudenken.
1979 wurde ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Vereins gesetzt. Die damalige Vorstandschaft unter dem Vorsitz von Anton König beschloss eine Trinkwasserleitung vom
Ortsrand Schorndorf bis in die Gartenanlage zu bauen. Viel Zeit benötigten die Vorbereitungen, die Gespräche mit den Anliegern und der Behörde. In der Zwischenzeit gab es einen Führungswechsel in der
Vorstandschaft und Karl Seemayer übernahm das Erbe seines Vorgängers. Am 14. September konnte der Startschuss für den Bau der Trinkwasserleitung gegeben werden. 804 Arbeitsstunden, viel Mühe und
Fleiß erforderte das Unternehmen Wasserleitung. Am 29. November 1981 konnte endlich mit Freunden, Gönnern und den Anliegern, die ja durch ihr Einverständnis den Bau erst ermöglicht hatten, die
Einweihung gefeiert werden.
1987 musste durch die immer strengeren Auflagen des Wirtschaftskontrolldienstes eine neue Toilettenanlage erstellt werden. Natürlich wollte die Vorstandschaft das Vereinsheim weiterhin bewirtschaften
und machte sich zielstrebig an die Planung. 1988 konnte dann auch dieser wichtige Abschnitt in der Vereinsgeschichte erfolgreich abgeschlossen werden.
Seit vielen Jahren stehen zum Teil schmucke Häuschen in den Gartenanteilen und das Vereinsheim bildet den Mittelpunkt der Anlage. Der Kinderspielplatz daneben, eingeweiht in seiner heutigen Form im
Oktober 1972, soll den Kindern der Mitglieder deren Freunden viel Freude bereiten.
In den letzten Jahren wurde die Anlage immer weiter verbessert und verschönert. Für den Fleiß und die Mühe wurden die Schorndorfer Siedler- und Kleingärtner reichlich belohnt. Bei der ersten
Teilnahme am Landeswettbewerb gab es eine „lobende Anerkennung“; bei der zweiten Wettbewerbsbeteiligung war es schon der zweite Preis. Den Höhepunkt brachte dann die dritte Beteiligung (1976): es
wurde der erste Preis in der Gruppe der „Altanlagen“ im landesweiten Wettbewerb gewonnen.
Es bedurfte eines beispielhaften Gemeinschaftssinnes und sehr viel Arbeit, um die Gartenanlage zu dem zu machen, was sie heute darstellt. Dies ist nicht zuletzt auch durch die beruhigende Gewissheit
möglich geworden, dass all die jahrelange Arbeit und auch das Geld, das die Kleingärtner in Ihre Parzellen investiert haben, durch den Kündigungsschutz der Dauer-Kleingartenanlage gesichert
ist.
Der Schorndorfer Siedler- und Kleingartenverein zählt zur Zeit 169 Mitglieder.
Er ist ein sehr geselliger und aktiver Verein; es werden regelmäßig Fachvorträge und Schnittunterweisungen in der Anlage durchgeführt. Nicht zu vergessen sind die Vier-Tages-Ausflüge die der Verein
jährlich arrangiert.
Die Vorstandschaft und auch die Mitglieder des Vereins werden auch in Zukunft bestrebt sein, das bis jetzt Erarbeitete zu erhalten und weiter auszubauen.
Helmut Regenfuß
Schriftführer
(aus der Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum 1992)
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